Unsere Gemeinde unterhält seit einigen Jahren eine Partnerschaft mit der Mara Evangelical Church in Myanmar.
Im Februar 2021 gab es in Myanmar einen Militärputsch. Im Bürgerkrieg zwischen der Armee und den bewaffneten Widerstands-Gruppen geraten Institutionen der Zivilgesellschaft immer wieder zwischen die Fronten. Pastorin Mai Ki hat uns am 19. Juli einen aktuellen Bericht geschickt:
Am Samstag, dem 8. Juli hatten sich Mitglieder der Kirche aus den umliegenden Ortschaften in Lailenpi zu einem Camp getroffen, um am Sonntag dem Gottesdienst zu besuchen. Einige Militärangehörige in Zivil spielten Fußball auf einem Spielplatz. Die Mitglieder der TSD-NGO, die Mai Ki leitet, waren alle vor Ort, um nach einer Koch-Schulung einen Gottesdienst zu feiern oder die Buchhaltung der NGO zu machen. Um 14:00 Uhr schossen Milizen der „CDF“ (Chin Defence Force) auf dem Spielplatz und der Umgebung um sich. Eine Kindergärtnerin der TSD kam dabei ums Leben, ein Schüler und eine andere Mitarbeiterin wurden verletzt und Häuser durch Bombardierungen zerstört. Motorräder wurden verbrannt. Um 15:00 Uhr wurden 70 Personen verhaftet, darunter auch Mitarbeiter von TSD wie Mai Ki und ihr Mann sowie andere Personen des öffentlichen Lebens und unter menschenunwürdigen Umständen gefangen gehalten. Am Sonntag und Montag wurden zwar alle entlassen, aber der Schock sitzt noch tief und einige Mütter und Mädchen sind traumatisiert und haben Herzprobleme.
Seither gibt es täglich mindestens ein Meeting zwischen der Kirche, der CDF und / oder dem Militär, bei denen Mai Ki vermittelt. Sie betet um Weisheit für diese Aufgabe. Ihre Angst ist, dass weitere Mara aus Lailenpi fliehen könnten und ihre Etnie in Myanmar ausgelöscht werden könnte. Es leben 1.200 Schüler im TSD-geleiteten Internat. Wenn diese aufgrund der bedrohten Lage die Schule verlassen müssen, droht das gesamte Schulsystem der Mara entwurzelt zu werden.
Zurzeit unterstützen wir drei Projekte:
1. Die NGO „TSD“ (Together for a sustainable development) will Frauen Hilfe zur Selbsthilfe für eine selbständige Arbeit ermöglichen, in dem sie Schulungen im Nähen und Weben durchführt. Hierzu werden Nähmaschinen, Handwebstühle und Material sowie Schulungskräfte benötigt. Die Kosten belaufen sich auf 10.000 Euro. Die Kirchengemeinde finanziert dieses Projekt aus den Kollekten zur Missionskasse.
2. Der Zyklon Mocha hat am 13./14. Mai in Teilen von Myanmar schwere Verwüstungen angerichtet. Die Mara waren noch nie so stark von einem Zyklon betroffen. Mittlerweile haben sie Material auf Schuldenbasis erstanden, um die Häuser weitestgehend zu reparieren. In dem von Corona und Bürgerkrieg gezeichneten Land fehlt jedoch das Geld, um die Gläubiger zu bedienen. Die Kirchengemeinde finanziert mit 6.500 Euro einen Teil dieses Projekt aus den Kollekten zur Missionskasse. Weitere Spenden wären nötig.
3. Da die Mara in einer sehr entlegenen Region leben und die Militär-Regierung ohnehin kaum in die Infra-Struktur des Landes und schon gar nicht in ethnische Minderheiten investiert, will die Marakirche nun selbst eine Brücke zwischen den Dörfern Darling und Khipilu errichten. Zum einen können Agrarprodukte somit sicherer zu Märkten transportiert werden, zum anderen können Menschen in Notfällen besser erreicht werden. Das Material für die Brücke beträgt 6.000 Euro. Für dieses Projekt sammelt der Förderkreis der Kirchengemeinde aktuell Spenden. Wenn Sie dieses Projekt unterstützen möchten, spenden Sie gern auf das Konto des Förderkreis missionarischer Gemeindeaufbau Hordorf-Essehof-Wendhausen e.V. bei der Braunschweigischen Landessparkasse
IBAN: DE35 2505 0000 0002 6029 44
BIC: NOLADE2HXXX.
Bitte geben Sie mit der Überweisung Ihre Adresse an, damit der Förderkreis Ihnen eine Spendenbescheinigung ausstellen kann.
1. Dass es ohne Bürgerkrieg eine neue föderale demokratische Regierung gibt.
2. Dass Lebensmittelhilfe zur Verfügung steht und die Ernährungsnot überwunden wird.
3. Dass die Kirche weiterhin den Menschen dient, mit oder ohne Geldmittel.
Ein Vorschlag:
Gott, Du Herr und Vater aller Menschen, wir kommen zu Dir, weil Du die einzige Hoffnung und wahrer Helfer unseres uns allen Lebens bist - und bringen vor Dich die Not von Myanmar. Erbarm Dich über dieses Land mit seinen Reichtümern und doch großer Armut. Wir beklagen das Unrecht der Militärjunta, Verfolgungen, Folter, Tötungen, Unterdrückung von Freiheitsrechten, steigende Armut. Wir bitten Dich um Dein gnädiges Eingreifen.
Herr Jesus Christ, wir bringen vor Dich die Lage der Christenheit in Myanmar, gerade da, wo sie unterdrückt, verfolgt und zurück geworfen wird, dass sie auf Dich ihre Hoffnung setzt, der die Welt, auch den Tod überwunden hat. Sei mit allen Menschen guten Willens, Mitgliedern aller Religionen, dass sie sich einen um das Gute zu suchen und zu tun.
Gott Schöpfer, Heiliger Geist, gieß Deine Zuversicht in die Herzen der Menschen von Myanmar aus. Stell schützende Engel vor alle, die für Recht, Freiheit, Unversehrtheit des Lebens eintreten, in der Politik, in Kirchen, im Religiösen, in der Politik. Gib Kraft den Glaubenden, und die Gewissheit, immer in Gott Zuflucht zu finden.
Das bitten wir Dich, der Du die Menschenherzen auch der Mächtigen bekehren kannst. Amen.