Unsere Gemeinde unterhält seit einigen Jahren  eine Partnerschaft mit der Mara Evangelical Church in Myanmar. 


Nachrichten

Wir haben an dieser Stelle bereits von den Kämpfen zwischen der Tatmadaw (Armee) und Widerstandskämpfern um die Stadt Lailenpi berichtet (im Süden des Chin State). Die Militärs wurden vertrieben, aber die gesamte Bevölkerung Lailenpis musste vor den Kämpfen fliehen. Wie hat sich die Lage seit November 2023 entwickelt?

Unter den Mara gibt es zwei miteinander rivalisierende Widerstandsgruppen. Während die Chin Defence Forces – Mara (CDF-Mara) mit der Chin National Army (CNA) verbündet sind, haben die Mara Defence Forces (MDF) mit der Arakan Army (AA) einen noch mächtigeren Verbündeten.

Leider haben sich die Spannungen zwischen C und M inzwischen zu offenen Kämpfen entwickelt. Sie beschießen sich gegenseitig, mehrere Personen wurden bereits getötet, immer wieder werden Angehörige der Gegenseite gefangen genommen.

Die Marakirche hat sich klar positioniert: „Wir stehen für Frieden und gewaltfreien Wider-stand!“ Sie hat einen Ausschuss aus Leitungspersonen gebildet, der gemeinsam mit zivilen Leitungspersonen unermüdlich versucht, zwischen den beiden bewaffneten Gruppen zu vermitteln. Das gestaltet sich aus zwei Gründen schwierig: zum einen handelt es sich bei den Anführern von C und M um Mara, die nicht in Maraland, sondern im Ausland leben, in Indien, bzw. den USA. Dadurch kann die Kirche mit ihnen nicht direkt sprechen. Zum anderen stehen hinter ihnen die beiden erwähnten mächtigen Widerstandsgruppen CNA und AA. Einig sind sie sich nur in der Bekämpfung der Tatmadaw. Ansonsten verfolgen sie eigene Interessen, nämlich eine Stärkung ihrer jeweiligen Region, des Chin State (CNA), bzw. Rakhine State (AA).

Nun ist eine weitere Bedrohung dazu gekommen. Im Februar 2024 hat die Junta angekündigt, junge Menschen zum Pflichtdienst in die Armee einzuberufen. Das betrifft alle Männer zwischen 18 und 35 und alle Frauen zwischen 18 und 27 Jahren. Wer den 2 Jahre dauernden Wehrdienst verweigert, kommt ins Gefängnis. Seither versuchen viele junge Menschen das Land zu verlassen – legal mit Visum oder illegal durch den Dschungel. Andere schließen sich den Widerstandsgruppen an. Es gibt Berichte, dass Soldaten mancherorts bereits begonnen hätten, junge Männer nachts aus ihren Häusern abzuholen.

Die Tatmadaw ist in etlichen Landesteilen auf dem Rückzug. Die Widerstandsgruppen verzeichnen Geländegewinne, oft laufen Soldaten zu ihnen über. Die Zwangsrekrutierungen sollen das ausgleichen. Zudem werden die Luftangriffe der Militärs immer mehr verstärkt. Wie lange die Junta sich noch halten kann, vermag niemand zu sagen. Das Alltagsleben in Maraland ist durch all diese Spannungen sehr erschwert. Die meisten Bewohner der Stadt Lailenpi sind mittlerweile zurückgekehrt. Aber dort regieren nun die CDF-Mara mit strengem Regiment. Die Bevölkerung muss die Kämpfer mit Lebensmitteln und anderen Gütern versorgen. Der Ort darf nur in Ausnahmefällen verlassen werden. Deshalb können die Felder gegenwärtig nicht bestellt werden. Noch gibt es Vorräte, aber in wenigen Monaten droht eine Hungersnot. Zudem haben die CDF-Mara die Zufahrtswege nach Lailenpi vermint. Immer wieder werden Zivilisten durch solche Minen schwer verletzt.

Eigentlich wollte die Marakirche im März ihre jährliche Vollversammlung abhalten, mit der Wahl von neuen Leitungspersonen. Doch die bewaffneten Gruppen C und M haben das untersagt (zu so einer Vollversammlung kommen über 1.000 Menschen zusammen). Vielleicht kann die Vollversammlung in verkleinerter Form im April stattfinden, ansonsten wird sie um ein Jahr auf März 2025 verschoben werden müssen. Das ist nur ein Beispiel dafür, wie die bewaffneten Gruppen das Leben der eigenen Zivilbevölkerung stark einschränken.

Aktueller Spendenaufruf

Wenn Sie den Mara in der links geschilderten Notlage finanziell helfen können, dann leisten Sie bitte eine Überweisung auf unten angegebene Konto mit dem Hinweis „Nothilfe Marakirche“. Insbesondere bitten wir Sie: Vergessen Sie die Mara nicht. Beten Sie für die Menschen, die fliehen mussten und nun versorgt werden müssen. Beten Sie um Frieden in Myanmar. Die Mara sagen uns immer wieder, dass das Wichtigste für sie sei um unser Gebet zu wissen.

 

 Förderkreis missionarischer Gemeindeaufbau Hordorf-Essehof-Wendhausen e.V. bei der Braunschweigischen Landessparkasse

IBAN: DE35 2505 0000 0002 6029 44

BIC: NOLADE2HXXX.

Bitte geben Sie mit der Überweisung Ihre Adresse an, damit der Förderkreis Ihnen eine Spendenbescheinigung ausstellen kann.

Ermutigung

Pastorin Mai Ki hat uns ermutigende Worte der Geschwister aus unserer Partnerkirche übermittelt, die wir in einem separaten Blog-Beitrag teilen.

Gebetsanliegen

1. Dass es ohne Bürgerkrieg eine neue föderale demokratische Regierung gibt.

2. Dass Lebensmittelhilfe zur Verfügung steht und die Ernährungsnot überwunden wird.

3. Dass die Kirche weiterhin den Menschen dient, mit oder ohne Geldmittel.

 

Ein Vorschlag:

Gott, Du Herr und Vater aller Menschen, wir kommen zu Dir, weil Du die einzige Hoffnung und wahrer Helfer unseres uns allen Lebens bist - und bringen vor Dich die Not von Myanmar. Erbarm Dich über dieses Land mit seinen Reichtümern und doch großer Armut. Wir beklagen das Unrecht der Militärjunta, Verfolgungen, Folter, Tötungen, Unterdrückung von Freiheitsrechten, steigende Armut. Wir bitten Dich um Dein gnädiges Eingreifen.

 

Herr Jesus Christ, wir bringen vor Dich die Lage der Christenheit in Myanmar, gerade da, wo sie unterdrückt, verfolgt und zurück geworfen wird, dass sie auf Dich ihre Hoffnung setzt, der die Welt, auch den Tod überwunden hat. Sei mit allen Menschen guten Willens, Mitgliedern aller Religionen, dass sie sich einen um das Gute zu suchen und zu tun. 

 

Gott Schöpfer, Heiliger Geist, gieß Deine Zuversicht in die Herzen der Menschen von Myanmar aus. Stell schützende Engel vor alle, die für Recht, Freiheit, Unversehrtheit des Lebens eintreten, in der Politik, in Kirchen, im Religiösen, in der Politik. Gib Kraft den Glaubenden, und die Gewissheit, immer in Gott Zuflucht zu finden. 

 

Das bitten wir Dich, der Du die Menschenherzen auch der Mächtigen bekehren kannst. Amen.