Unsere Gemeinde unterhält seit einigen Jahren eine Partnerschaft mit der Mara Evangelical Church in Myanmar.
Rev. Dr. Zo Dong, Generalsekretär der MEC und Rev. Mai Ki, Direktorin der NGO „Together for Sustainable Development“ (TSD) reisten im April aus Anlass des Kirchentags nach Europa. 11 Tage lang besuchten sie Mara-Geflüchtete in Norwegen und Dänemark. In Norwegen wohne die Mara-Familien an vier verschiedenen Orten über das Land verteilt. Sie halten sich zu Gemeinden anderer Kirchen. In Dänemark wohnen die Mara dagegen alle rund um Aalborg. So bilden sie dort eine eigenen kleine Maragemeinde. All diese Menschen waren froh und dankbar, von „ihrer Kirche“ besucht zu werden und Gottesdienste in ihrer Muttersprache feiern zu können. In einer zweiten Etappe der Reise (21. April bis 12. Mai) wohnten die Delegierten in Hermannsburg. Von hier aus haben wir etliche Institutionen besucht, mit denen die MEC und/oder TSD in mehr oder weniger enger Verbindung stehen: Brot für die Welt, das Deutsche Nationalkomitee des Lutherischen Weltbunds (DNK-LWB), Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen, Hildesheimer Blindenmission, Ev.-luth. Missionswerk in Niedersachsen (sowohl in Hermannsburg, als auch im Büro in Hannover). In Hannover haben wir am Kirchentag teilgenommen, der immer wieder gute Gelegenheit bietet, neue Impulse zu bekommen und neue Kontakte zu knüpfen.
Am Sonntag, den 10. Mai haben wir in Wendhausen miteinander ein Missionsfest gefeiert.
Drei Projekte hat die Marakirche uns Unterstützern in Deutschland ans Herz gelegt.
Als Kirchengemeinde Hordorf-Essehof-Wendhausen und deren Förderkreis wollen wir diese Anliegen, in erster Linie das Hospital, mit dafür eingehenden zweckbestimmten Spenden zu
unterstützen. Spenden Sie gern auf das Konto der Kirchengemeinde oder des Förderkreises.
Am 13. Mai waren die Delegierten zu einem kurzen Besuch bei Mission EineWelt
(Bayern). Von dort sind sie in die Schweiz weitergereist, zu Beratungen mit dem
Lutherischen Weltbund und dem Ökumenischen Rat der Kirchen in Genf. Von Zürich aus haben sie am 19. Mai die Rückreise nach Myanmar angetreten.
Diese Reisen alle zwei Jahre sind wichtig zur Pflege der Kontakte der Marakirche in
Deutschland, sowohl mit Institutionen, als auch mit privaten Unterstützern, wie z.B.
Menschen rund um die Kirchengemeinde Hordorf-Essehof-Wendhausen, aber auch
anderswo.
Am 31. Juli 2025 hob die Militärjunta in Myanmar den seit dem Staatsstreich vom 1. Februar 2021 geltenden Ausnahmezustand offiziell auf. Es wurde eine Übergangsregierung gebildet und eine elfköpfige Kommission unter der Leitung von General Min Aung Hlaing wurde eingesetzt, um die für Dezember 2025 oder Januar 2026 geplanten Wahlen zu überwachen. Obwohl Min Aung Hlaing formell als Premierminister zurückgetreten ist, bleibt er amtierender Präsident und Oberbefehlshaber. Über die neuen Strukturen des Sicherheitsrates behält er die zentrale Kontrolle. Am 1. August gab er bekannt, dass sich das Militär aus 63 von 330 Townships zurückgezogen hat, in denen es zuvor Kämpfe mit bewaffneten ethnischen Gruppen gegeben hatte. Aber nun werden diese Townships immer
wieder zu Zielen für Luftangriffe des Militärs. Das Bildungsministerium Myanmars hat am 27. Juli 2025 die Ergebnisse der Prüfungen der 12. Klasse bekannt gegeben. Von den 207.898 Prüflingen haben lediglich 99.924 bestanden, was einer Quote von 48 Prozent entspricht. Das Ministerium für Alternative Bildung wird im Schuljahr 2025/26 landesweit 89 neue berufsbildende Gymnasien eröffnen, die den Schwerpunkt auf technische, landwirtschaftliche und viehzüchterische Ausbildung legen. Bewerben können sich Absolventen der 9. Klasse. Sie erhalten Lehrbücher und ein monatliches Stipendium für zehn Monate in Höhe von 10.000 MMK (4 Euro – das entspricht in Yangon den Kosten für 3 kg Reis).
Situation der Menschen im Chin State
Ein am 16. Juli 2025 vom Institut für Chin-Angelegenheiten veröffentlichter Bericht schätzt, dass seit dem Putsch im Jahr 2021 fast die Hälfte der Bevölkerung des Chin-Staates vertrieben wurde. Von der ursprünglichen Bevölkerung von schätzungsweise 500.000 Menschen sind rund 200.000 geflohen: Etwa 130.000 von ihnen sind Binnenvertriebene, während etwa 70.000 in Indien, insbesondere in den Bundesstaaten Mizoram und Manipur, Zuflucht gesucht haben. Mit 26,96 % hat der Chin State die niedrigste erfolgreiche Abschlussquote bei den Prüfungen der 12. Klasse.
Lebenssituation in Maraland und der Dienst der MEC
Das Maraland Territorial Council (MTC)/Maraland Defense Force (MDF) hat mit dem Bau einer 80 Kilometer langen Asphaltstraße begonnen. Sie soll den Bezirk Siaha in Mizoram (Indien) mit der Stadt Paletwa im Chin-Staat verbinden. Das am 17. Juli 2025 gestartete Projekt soll den Handel zwischen Indien und Paletwa bis zu dreimal schneller und kostengünstiger machen. Die Straße führt durch fast 40 Dörfer in Maraland und unterscheidet sich vom von Indien finanzierten Kaladan-Multi-Modal-Transitprojekt. Die Spannungen zwischen den revolutionären Chin-Gruppen in Maraland haben sich verschärft.
Seit dem 31. Januar 2025 greift eine vereinte Chin-Truppe, bestehend aus der CNA (Chin National Army), der CDF-Mara (Chinland Defense Force–Mara) und weiteren verbündeten Einheiten, ein Lager der MDF an. Bei der Offensive kamen Waffen und zahlreiche Drohnenangriffe zum Einsatz. Dabei gab es laut Berichten auf beiden Seiten Opfer: Zwei Soldaten der gemeinsamen Streitkräfte wurden getötet und drei weitere verletzt. Zudem wurden mehrere MDF-Mitglieder während der Kämpfe gefangen genommen.
Quelle: Myanmar Peace Monitor mpappress.com
Die sintflutartigen Regenfälle von Ende Mai bis Anfang Juni haben Brücken zerstört, die
zuvor Dörfer verbunden hatten. Erdrutsche haben Straßen blockiert. Hinzu kommen seit 2022 weitere Straßensperren durch bewaffnete Gruppen benachbarter Volksgruppen. Die MEC bemüht sich sehr aktiv um die geistliche Erneuerung ihrer Gemeindemitglieder. Zu diesem Zweck führt sie Erweckungskampagnen durch, bildet neue Pastoren und Pastorinnen aus und entsendet sie zur theologischen Ausbildung. Darüber hinaus setzt sie die säkulare Ausbildung am Centre of Maraland Education mit 600 Schülerinnen und Schülern im akademischen Jahr 2025/26 fort. Zudem wird der Gesundheitsdienst im Calvary Hospital ausgebaut.
Ein Vorschlag:
Gott, Du Herr und Vater aller Menschen, wir kommen zu Dir, weil Du die einzige Hoffnung und wahrer Helfer unseres uns allen Lebens bist - und bringen vor Dich die Not von Myanmar. Erbarm Dich über dieses Land mit seinen Reichtümern und doch großer Armut. Wir beklagen das Unrecht der Militärjunta, Verfolgungen, Folter, Tötungen, Unterdrückung von Freiheitsrechten, steigende Armut. Wir bitten Dich um Dein gnädiges Eingreifen.
Herr Jesus Christ, wir bringen vor Dich die Lage der Christenheit in Myanmar, gerade da, wo sie unterdrückt, verfolgt und zurück geworfen wird, dass sie auf Dich ihre Hoffnung setzt, der die Welt, auch den Tod überwunden hat. Sei mit allen Menschen guten Willens, Mitgliedern aller Religionen, dass sie sich einen um das Gute zu suchen und zu tun.
Gott Schöpfer, Heiliger Geist, gieß Deine Zuversicht in die Herzen der Menschen von Myanmar aus. Stell schützende Engel vor alle, die für Recht, Freiheit, Unversehrtheit des Lebens eintreten, in der Politik, in Kirchen, im Religiösen, in der Politik. Gib Kraft den Glaubenden, und die Gewissheit, immer in Gott Zuflucht zu finden.
Das bitten wir Dich, der Du die Menschenherzen auch der Mächtigen bekehren kannst. Amen.